Warum nicht 25,1%?

Die Stadt Hamburg hat sich im Sommer 2012 – als Reaktion auf unsere Initiative – mit 25,1 Prozent an den von Vattenfall und E.on betriebenen Netz-Gesellschaften beteiligt. Damit ist die Stadt Hamburg nur Minderheitsgesellschafterin bei den Netzgesellschaften für Strom und Fernwärme bei Vattenfall und für Gas bei E.on.

Energiewende braucht Unterstützung – keine Hindernisse

Damit verfügt die Stadt Hamburg im Rahmen dieser Beteiligungen eine Sperrminorität, kann also Maßnahmen oder Entscheidungen der Mehrheitsgesellschafter Vattenfall und E.on behindern oder blockieren. Eine Steuerung oder Lenkung ist damit aber nicht möglich. Genau das aber braucht die Energiewende: Die Netze müssen umgebaut werden und sollen den Ausbau der dezentralen Erneuerbaren Energien auf Basis von Wind und Sonne unterstützen. Dafür braucht es Unternehmen, die das auch wirklich wollen!

Das ist das Problem mit Vattenfall und E.on: Beide Unternehmen betreiben vor allem große – zentrale – Kohle- und Atomkraftwerke und verdienen bis heute damit ihr Geld. Auf diese Struktur von zentralen Großkraftwerken ist auch das Stromnetz ausgerichtet. Wirtschaftlich bedeutet das: Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien würde dazu führen, dass die Kraftwerke von E.on und Vattenfall weniger ausgelastet werden und die Unternehmen damit weniger Geld verdienen. Das ist nicht im Interesse dieser Unternehmen!

Auch wenn heute das Stromnetz durch eine staatliche Aufsicht „reguliert“ wird: Vattenfall und E.on werden nicht fördern, sondern überall bremsen. Deshalb können die beiden Unternehmen kein Partner für Hamburg und die Energiewende sein!

Besser für Klima und Umwelt: Ein öffentliches Netz statt drei konkurrierende Netze!

Wichtig ist auch: Die drei Netze für Strom, Gas und Fernwärme werden in dem Modell mit drei getrennten Unternehmen in Konkurrenz zueinander betrieben. Um wirtschaftliche Gewinne zu erzielen, wird jedes einzelne Unternehmen sein „Durchleitungsprodukt“ Strom, Wärme oder Gas durchsetzen wollen und entsprechende Ziele bei den Netzen und ihrem Ausbau verfolgen. Das aber schadet der Energiewende und dem Klimaschutz. Denn in Konkurrenz zueinander ist nicht die Frage, wie die Versorgung möglichst klimafreundlich gemacht werden kann. Eine Minderheitsbeteiligung der Stadt Hamburg bei den einzelnen Netzgesellschaften von Vattenfall und E.on hält diese klimaschädliche Struktur aufrecht.

Nur mit der 100 Prozentigen Rekommunalisierung der bislang getrennten Netze ist es möglich,  den Umbau der Energienetze aus einer Hand zu bewerkstelligen. Das ist wirtschaftlich effizienter und besser für das Klima.

Die Energiewende und der mit ihr verbundene Umbau bei den Netzen stellt einen grundlegenden Umbau des gesamten Energiesystem da und fordert neue Strukturen. Genau diesen Umbau verhindert der Hamburger Senat mit seinem Modell der Minderheitsbeteiligung.

100% für die Energiewende und die Netze!

Die Minderheitsbeteiligung der Stadt Hamburg verhindert also den erforderlichen strukturellen Umbau und verbindet sich mit den wirtschaftlichen Interessen von Vattenfall und E.on. So kann die Energiewende nicht gelingen, so kann wirksamer Klimaschutz nicht funktionieren. Daher brauchen wir 100 Prozent Energienetze in die öffentliche Hand. Stimmen Sie für den Volksentscheid Unser Hamburg Unser Netz, damit die Energiewende voran kommt!