Was will die Initiative?

Das unmittelbare Ziel der Initiatiave UNSER HAMBURG – UNSER NETZ war es, zum Volksentscheid am 22. September 2013 eine Mehrheit der Hamburger Bevölkerung für die Übernahme der Hamburger Energienetze in städtische Hand zu gewinnen. Wir wollten bei der Abstimmung ausreichend JA-Stimmen bekommen.

Mit einem erfolgreichen Volksentscheid schafft Hamburg eine wichtige Voraussetzung für eine sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Der Hamburger Senat und die Bürgerschaft sollen alle notwendigen und zulässigen Schritte für die Rekommunalisierung der Energienetze unternehmen.

Die öffentliche Hand soll die Verantwortung für die Energiepolitik in Hamburg uneingeschränkt von den Interessen der Energiekonzerne im Sinne des Gemeinwohls und des Klimaschutzes wahrnehmen. Die Belange der Daseinsvorsorge, des Verbraucher- und des Klimaschutzes sowie die Sicherheit von Arbeitsplätzen müssen im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger vorrangig im Blick bleiben.

Dafür sollen Bürgerschaft und Senat die Kontrolle über die Hamburger Strom-, und Gasverteilnetze und die Fernwärmeversorgung wieder vollständig in die kommunale Hand überführen. Die seit 2012 bestehende 25,1 %-Beteiligung der Stadt an den Netzgesellschaften soll wieder aufgelöst werden. Wir wollen verhindern, dass die Fernwärmeversorgung für immer an Vattenfall fällt. Die Energienetze sollen als Instrumente der kommunalen Energiepolitik und der Energiewende eingesetzt werden. Die Gewinne aus dem Netzbetrieb und dem Fernwärmegeschäft sollen in Hamburg blieben.

zum genauen Abstimmungstext

 

Wie ist der Verkauf der Netze rund um das Jahr 2000 abgelaufen?

Die Strom- und Gasnetze und die Fernwärmeversorgung mit Erzeugungsanlagen, Leitungen und Kunden sind nicht einzeln verkauft worden, sondern im Rahmen der Privatisierungen der Hamburgischen Elektrizitätswerke (HEW) und der Hein Gas zwischen 1997 und 2002 mitverkauft worden. Da die HEW scheibchenweise als Aktienpakete verkauft wurde und damals ja neben den Netzen auch noch Stromkunden, Stromkraftwerke, unter Anderem. Atomkraftwerke und hohe Rücklagen umfasste, kann vom damaligen Verkaufswert von circa 3,4 Mrd. Euro nicht auf heutige Werte für die Netze übertragen werden.  Am Ende der Privatisierung wurde die HEW von Vattenfall aufgekauft und Hein Gas von E.on Hanse.

Verkauf der HEW Drucksache 20/2630_20. Wahlperiode 23.12.11

Daten zu den Netzen

Vattenfall Wärme Hamburg GmbH

 

Die Fernwärmeversorgung, die wir in die Öffentliche Hand überführen wollen, deckt die gesamte Lieferkette ab: von der Produkution der Wärme in Kraftwerken über die Verteilnetze bis zum Kundengeschäft.

 

Eigentum: 74,9 % Vattenfall Europe AG, 25,1% Hamburger Gesellschaft für Vermögensverwaltung (HGV)

Länge: 800 km lang

Anschlüsse: liefert 80% der gesamten Hamburger Fernwärmeenergie, 1/5 aller Haushalte
beliefert ca. 410.000 Wohnungseinheiten inklusive Gewerbe

Übergabestationen in Gebäuden: 9.800

Durchleitung: 4,4 Twh Strom (2007 laut Basisgutachten zum Masterplan Klimaschutz)

 

Kraftwerke:
Steinkohlekraftwerke Tiefstack und Wedel
Besitz bzw. Beteiligung an mehreren kleineren Erdgas- und Abfallkraftwerken, die meisten mit Kraftwärmekopplung. 20% der in Hamburg verbrauchten Energie wird in diesen Kraftwerken produziert.

 

CO2: 1 Mio t, 7 % des städtischen CO2-Ausstoßes (2007 laut Basisgutachten zum Masterplan Klimaschutz)

Beschäftigte: 525

 

Kaufpreis: in 2012 gezahlter Kaufpreis für die 25,1%-Beteiligung: 325,05 Mio Euro (hierin enthalten sind 110-130 Mio Euro als Kostenanteil für das in der Planung befindliche Gaskraftwerk in Wedel)

Stromnetz Hamburg GmbH

 

Eigentum: 74,9 % Vattenfall Europe AG, 25,1% Hamburger Gesellschaft für Vermögensverwaltung (HGV)

Länge und Anlagen: 27.000 km, 90% unterirdisch; 53 Umspannwerke; 5.500 Netzstationen

Netzanschlüsse: 1,1 Mio Netzanschlüsse Haushalte und Industrie

Stromdurchleitung: ca. 13 TWh (2012)

Umsatz mit Netzentgelten: 315 Mio. Euro 2011

 

Beschäftigte: Laut Eigenaussage arbeiten 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Stromnetz in Hamburg. In der Stromnetz Hamburg GmbH sind allerdings nur 135 beschäftigt. Die Stromnetz Hamburg GmbH wurde für die städtische Beteiligung aus dem bisherigen Vattenfall Netzbetrieb ausgekoppelt.

 

Kaufpreis: in 2012 gezahlter Kaufpreis für die 25,1%-Beteiligung: 138,05 Mio Euro

Hamburg Netz GmbH (Gasnetz)

 

Eigentum: 74,9 % E.on Hanse AG, 25,1% Hamburger Gesellschaft für Vermögensverwaltung (HGV)

Länge: Gesamt 7.400 km / 6.326 km Niederdruck, 1.236 km Mitteldruck, 901 km Hochdruck

Anschlüsse: 150.000

Durchleitung: 21,3 TWh Energie in Erdgas

Umsatz in Netzentgelten: ca. 135 Mio. Euro (Drucksache 20/468)

Beschäftigte: 276

Kaufpreis: in 2012 gezahlter Kaufpreis für die 25,1%-Beteiligung: 80,4 Mio Euro